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Innere Kampfkünste – Welche gibt es und was zeichnet sie aus?

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Praktizierender posiert mit einer inneren Kampfkunst

Du möchtest deinen Körper und Geist in Einklang bringen und dabei eine neue Art der Entspannung und inneren Stärke erfahren? Entdecke die Welt der inneren Kampfkünste und lerne, wie du deine innere Energie entfesselst.

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Was sind innere Kampfkünste?

Innere Kampfkünste haben die Entwicklung der inneren Kräfte und Fähigkeiten von Körper und Geist im Fokus. Innere Kampfkünste sind z.B. Tai Chi Chuan, Baguazhang, Xingyiquan (Hsing-I) oder Zhong Xin Dao (I Liq Chuan). Jede dieser Kampfkünste hat dabei ihre eigenen Philosophien, Techniken und Bewegungen, die der Entwicklung von Körper und Geist dienen. Sie verbinden dabei sanfte, bewusste Bewegungen mit Atmung und Meditation. Das Ziel dieser Künste ist es übrigens, durch einen ganzheitlichen Ansatz mehr innere Kraft (Qi), Einsicht und Wohlbefinden aufzubauen.

So unterscheiden sich innere und äußere Kampfkünste

Was unterscheidet eigentlich die inneren von den äußeren Kampfkünsten? Es ist schwierig, eine klare Grenze zwischen den beiden Künsten zu ziehen, da sie auch Gemeinsamkeiten teilen. Dennoch ist es möglich, die Stile anhand einiger Merkmale und Eigenschaften voneinander abzugrenzen. Es muss jedoch betont werden, dass nicht alle Kampfkünste diese Merkmale in gleicher Weise oder Ausprägung aufweisen. Es folgt eine Gegenüberstellung der Kampfkunststile:

Eigenschaften/MerkmaleInnere KampfkünsteÄußere Kampfkünste
Hauptsächlicher Fokus auf die innere Kraft und den Energiefluss (Qi) X
Anfänglicher Fokus auf körperliche Stärke (“Äußere Kraft”)X
Verwendung von Atem- und KonzentrationsübungenX
Verwendung von Kampf-Techniken und AngriffenXX
Größerer Fokus auf Körperhaltung und Bewegung aus dem Zentrum herausX
Fokus auf Beweglichkeit, Geschwindigkeit und KraftX
Integration von Meditations- und Selbstreflexions-ÜbungenX(X)
Entwicklung von innerer Ruhe und EntspannungX
Entwicklung von SelbstverteidigungsfähigkeitenXX
Innere und äußere Kampfkünste im Oberflächlichen Vergleich

Die Historie von inneren Kampfkünsten

Der genaue Beginn der inneren Kampfkünste (Neijiaquan) ist nicht bekannt, es gibt jedoch eine Reihe von Überlieferungen, die sich auf die Entstehung der inneren Kampfkünste beziehen. Wie beim Tai Chi Chuan, es soll zufolge im 12. Jahrhundert von einem Mönch namens Zhang Sanfeng entwickelt worden sein. Inspiriert von einem Kampf zwischen einem Kranich und einer Schlange entstand dabei das Schattenboxen.

Frühe chinesische Kampfkunst-Enthusiasten, darunter Huo Yuanjia und Sun Lutang, bezeichneten Anfang des 20. Jahrhunderts Tai Chi Chuan dabei als den ursprünglichen Stil, auf dem alle anderen inneren Künste (Neijia Quanfǎ ) wie Baguazhang und Xingyiquan aufbauten.

Die meditative und bewegende Kunst des Tai Chi

Die Kampfkunst Tai Chi ist zudem bekannt für ihre langsamen und fließenden Bewegungen. Ebenso für ihre entspannende und meditative Wirkung auf körperlicher und geistiger Ebene. Aus diesem Grund wird die Kampfkunst auch als „Moving Mediation“ bezeichnet. Sie wird oft als sanfte Form des Kampfes bezeichnet, da sie vor allem auf der Entwicklung von Körperhaltung, Atmung, Konzentration und Meditation basiert. Wer Tai Chi praktiziert, kann somit von einer Verbesserung des Gleichgewichts, der Flexibilität, der Körperhaltung und der Konzentration profitieren.

Baguazhang: kreisförmige Bewegungen für Körper & Geist

Baguazhang ist eine Kampfkunst, die für ihre kreisförmigen Bewegungen und ihre Fähigkeit zur Entwicklung von Körperhaltung, Atmung und Meditation bekannt ist. Es wird oft als eine Art des “Walking Meditation” beschrieben, da die Praktizierenden während des Übens ständig in einer kreisförmigen Bewegung umhergehen. Außerdem soll diese Praxis eine starke Verbindung zwischen Körper und Geist schaffen und die Fähigkeit zur Selbstverteidigung verbessern.

Xingyiquan / Hsing-I: Schnelle und explosive Techniken

Die Kampfkunst Xingyiquan / Hsing-I ist übrigens bekannt für ihre schnellen und kraftvollen Bewegungen. Sie basiert auf der Idee, dass alle Körperbewegungen aus den Grundbewegungen des “Wu Xing” oder der “Fünf Elemente” Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser hervorgehen. Die Praktizierenden können somit von einer Verbesserung der körperlichen Kraft, der Ausdauer und der Körperwahrnehmung profitieren.

Zhong Xin Dao / I Liq Chuan: Die achtsame Kampfkunst

Zhong Xin Dao / I Liq Chuan hat ihren Ursprung im Tai Chi und erfreut sich immer mehr an Beliebtheit. Sie ist spezialisiert auf die Entwicklung der Körperstruktur, des Gleichgewichts und der Konzentration der inneren Energie. Der Name bedeutet zudem „Kampfkunst der Achtsamkeit“ und bezieht sich auf das Bewusstsein des Körpers und des Geistes. Der Fokus liegt hierzu auf der Entwicklung einer inneren Kraft und einer intuitiven, fließenden Bewegung. Sie soll dem Praktizierenden dabei helfen, seinen Energiefluss zu verbessern und ein ausgewogenes, selbstbewusstes Leben zu führen.

10 Vorteile, die für innere Kampfkünste sprechen

Das langjährige Üben dieser inneren Kampfkünste bringt viele Vorteile mit sich. Sie bewirken hierzu tiefgreifende Veränderungen auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Hier sind 10 Vorteile für dich und wie sie dein Leben auf positive Weise verändern können:

  1. Deine Körperhaltung und deine Balance verbessern
  2. Deine Entspannung fördern und inneren Friedens schaffen
  3. Stress und Angstzustände reduzieren
  4. Du stärkst dadurch deine Muskeln, Knochen und Gelenke
  5. Es lindert Schmerzen und löst Muskelverspannungen
  6. Deine Konzentration und dein Fokus werden geschult
  7. Du erhöhst deine geistige und körperliche Flexibilität
  8. Deine Atmung und Durchblutung verbessern sich
  9. Du lernst deine Körperwahrnehmung besser zu kontrollieren
  10. Dein Energiefluss wird angeregt, was wiederum dein Immunsystem stärken kann

Wie du mit einer inneren Kampfkunst beginnst

Um mit einer Kampfkunst zu beginnen, ist es außerdem ratsam, sich über die verschiedenen Kampfkünste zu informieren. Wenn du die richtige Kunst für dich gefunden hast, suchst du dir einen qualifizierten Lehrer. Zuerst lernst du die Grundlagen, die verschiedenen Techniken und Stellungen. Während des Trainings ist es wichtig, auf deine Atmung und Körperhaltung zu achten und dich auf langsame, fließende Bewegungen zu konzentrieren, um die innere Energie (Qi) zu spüren und zu entwickeln.

Innere Kampfkünste online lernen

Du möchtest dein Training mit Übungen zuhause ergänzen oder in die Thematik hereinschnuppern? Eine Möglichkeit bietet dir die Wu Wei Online Schule mit ihrem Online-Kurs „Neigong – Innere Übungen“ an. So kannst du bequem von zu Hause aus mit dem Training beginnen. Der Kurs beinhaltet dabei Grundübungen mit dem Tai Chi Ball und du hast Zugang zu weiteren Lehrvideos. Oder wirf einen Blick auf unsere Top 5 Online Tai Chi Kurse – dort findest du weitere Kurse im Vergleich.