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Cooper-Farbcode – Wie hilft er dir in der Selbstverteidigung?
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Im Folgenden gehen wir darauf ein, wie du mit Achtsamkeit und dem sogenannten Cooper-Farbcode vorsorgst und gefährliche Situationen beeinflusst oder gar vermeidest.
Woher kommt der Cooper-Farbcode?
Ursprünglich von John Dean “Jeff” Cooper entwickelt, war der Cooper-Farbcode dazu bestimmt, die Gefechtsbereitschaft von Polizisten und Soldaten zu steigern. Cooper unterteilte diese Bereitschaft in vier Stufen, denen jeweils eine eigene Farbe zugeordnet wurde. Das United States Marine Corps erweiterte Coopers System später um eine fünfte Farbe.
Inzwischen wird allgemein anerkannt, dass dieses System nicht nur für Streitkräfte, sondern auch für Zivilisten von Nutzen ist. Denn nicht nur Polizisten im Einsatz oder Soldaten im Krieg können in gefährlichen Situationen geraten, die zu Verletzungen oder dem Tod führen können, sondern auch gewöhnliche Bürger wie Sie und ich.
Es sollte hier klar festgestellt werden: Die Gefahren müssen nicht unbedingt von menschlichen Angreifern ausgehen. Selbst ein Baugerüst, das im Sturm umstürzt, kann verheerende Folgen für jeden haben, der davon getroffen wird.
Was ist das Ziel?
Sein Ziel ist es, die jeweilige Situation besser einschätzen zu können. Denn gemäß Coopers Überzeugung ist es nicht die Waffe oder die Kampftechnik, die den größten Einfluss darauf hat, wie man aus einer Situation herauskommt. Vielmehr ist es die Gefechtsbereitschaft, die entscheidend ist für erfolgreiche Selbstverteidigung, und diese wird wiederum durch Achtsamkeit erhöht. Der Zustand der sogenannten Situativen Aufmerksamkeit (engl.: Situational Awareness) fungiert als mentale Vorbereitung, um sicherzustellen, dass man nicht unvorbereitet in eine brisante Situation gerät.
Cooper Code – Farben im Überblick
Kommen wir nun zu den einzelnen Farben – angefangen bei der Hellsten. Die Dunkelste bildet den Abschluss innerhalb des Systems von Jeff Cooper.
- Weiß
- Gelb
- Orange
- Rot
- Schwarz
Weiß – absolute Entspannung
Im weißen Zustand ist man entspannt und unaufmerksam gegenüber der Umgebung. Dies tritt häufig zu Hause auf, besonders beim Nickerchen oder Schlafen, aber auch außerhalb des Privatbereichs, in vertrauten Umgebungen wie dem Wohnviertel oder in der U-Bahn. Routinen spielen hier eine große Rolle, was die Aufmerksamkeit verringert.
Ablenkung, wie beim Phänomen der “Smombies” – Menschen, die beim Gehen ständig auf ihre Smartphones starren – verstärkt diesen Zustand, indem die Aufmerksamkeit fast vollständig auf das Handy fokussiert ist.
Menschen im weißen Zustand sind nicht nur unaufmerksam, sondern auch unvorbereitet auf mögliche Ereignisse. Eine Rettung kann nur durch die Unfähigkeit des Angreifers erfolgen, zum Beispiel wenn dieser zu betrunken ist, um einen erfolgreichen Angriff auszuführen. Oder durch Glück, wie wenn ein herabstürzendes Baugerüst die Person verfehlt.
Gelb – entspannt alarmiert
Der gelbe Zustand ist geprägt von Entspannung, aber auch von erhöhter Aufmerksamkeit. Ein typischer Übergang in diesen Zustand findet statt, wenn man das Haus verlässt und auf die Straße tritt. Obwohl Alltägliches noch dominierend ist, steigt die Wachsamkeit, besonders wenn ein Auto in Sicht ist, um Kollisionen zu vermeiden.
Hier ist es essenziell, die Sinne zu schärfen, um die Situation angemessen einzuschätzen. Gelb sollte mindestens der Grundzustand sein, wenn man sich in unbekanntem Terrain oder mit unbekannten Personen befindet.
Orange – spezifisch alarmiert
Der orangefarbene Zustand tritt ein, wenn man eine potenzielle Bedrohung erkennt und die Aufmerksamkeit noch weiter steigt als im gelben Zustand. Dies kann durch erste körperliche Anzeichen wie erhöhten Herzschlag oder feuchte Hände erkennbar sein.
Zum Beispiel, wenn unerwartet eine Gruppe Fußballfans auftaucht und deren Verhalten unklar ist. Orange kann über längere Zeit beibehalten werden, bis sich die Situation klärt.
Rot – Kampf
Im roten Zustand des Cooper-Farbcode greifen Urinstinkte, wie Kampf oder Flucht, wenn sich die Situation aus der orangefarbenen Stufe verschlimmert hat. Dieser Zustand dauert an, bis die Situation entschärft ist, sei es durch die Entfernung des Gegners oder durch dessen Neutralisierung.
Schwarz
Da Jeff Cooper Schwarz nicht als offizielle Farbe des Systems betrachtete, existiert keine einheitliche Zuweisung. Einige interpretieren Schwarz als den aktiven Kampfzustand, jedoch war Cooper der Ansicht, dass dies ein aktiver Prozess sei und nicht Teil der ursprünglichen Denkweise des Systems.
Fazit zum Cooper Code
Der Cooper-Farbcode hilft, gefährliche oder unangenehme Situationen schnell einzuschätzen, um angemessen zu reagieren. Eine rechtzeitige Einordnung ermöglicht schnellere und passendere Entscheidungen, insbesondere in Selbstverteidigungssituationen, in denen Zeit entscheidend ist. Darüber hinaus fördert die bewusste Wahrnehmung und Achtsamkeit auch in anderen Lebensbereichen eine sicherere Handhabung von Situationen.
FAQ – häufigste Fragen zu Cooper-Farbcode
Ist davon abzuraten, im weißen Zustand zu sein?
Man könnte nun meinen, dass man es auf jeden Fall vermeiden sollte, sich im weißen Zustand zu befinden. Und tatsächlich eignet sich dieser auch am besten für die Privatheit, sprich: die eigenen vier Wände. Dennoch: So “gefährlich” wie er erscheint, da man in ihm sehr verwundbar ist, so wichtig ist er andererseits jedoch auch. Denn in diesem Zustand lädt man seine körpereigenen Akkus auf und kommt wieder zu Kräften.
Ist es schädlich, sich zu lange im orangefarbenen oder roten Zustand zu befinden?
Wer ständig in Alarmbereitschaft ist, läuft Gefahr, psychische und physische Schäden davonzutragen. Bist du zu oft und lange im orangefarbenen oder roten Zustand, dann sind Entspannungsübungen oder Sport hilfreich. Beispielsweise progressive Muskelentspannung, Atemtechniken, autogenes Training. Hilft all das nichts, sollte professionelle ärztliche Hilfe (z.B. Psychotherapie) in Anspruch genommen werden.
In welchem der vier Zustände befindet man sich am Meisten?
Die beiden häufigsten Zustände sind tatsächlich Weiß und Gelb – also die harmlosesten. Orange ist schon deutlich seltener. Und da Rot für einen Ausnahmezustand steht, kommt dieser Zustand auch entsprechend am seltensten vor.
Ist es möglich, direkt von Weiß zu Rot oder umgekehrt zu wechseln?
Nein, du musst jede Stufe bewältigen, um von A nach B zu kommen. Befindest du dich im weißen Zustand, dann braucht du etwas Zeit bis zum roten Zustand. Schließlich musst du dich erst an die Situation anpassen.
Umgekehrt ist es genauso. Warst du in einer Kampfhandlung (Rot) oder aufgrund einer vermeintlichen Gefahr sehr aufmerksam (Orange), dann brauchst du etwas Zeit zum runterkommen (weiss). Der erhöhte Blutdruck fährt sich nicht einfach von einer Sekunde auf die nächste wieder herunter. Zudem musst du die Eindrücke auch noch innerlich verarbeiten.
Wer war Jeff Cooper?
Jeff Cooper war ein Schusswaffenexperte, der am 10. Mai 1920 in Los Angeles, USA, das Licht der Welt erblickte und am 25. September 2006 verstarb. Er diente sowohl im Zweiten Weltkrieg wie auch im Koreakrieg. Cooper gründete das American Pistol Institute und bildete dort Polizisten, Soldaten und Privatpersonen an der Waffe aus. Außerdem studierte er Politikwissenschaften und Geschichte.