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Wing Tsun Vollkontakt Training. Ist das möglich?
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Ist Wing Tsun Vollkontakt Training überhaupt möglich? Diese Frage stellt sich jeder Praktizierende einmal. Zunächst ist Wing Tsun eine reine Selbstverteidigung, bei der das primäre Ziel darin besteht, den Gegner schnell und effektiv auszuschalten. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies ohne jede sportliche Fairness vonstatten geht. Kampfsport ist sportlich und fair Eine…
Ist Wing Tsun Vollkontakt Training überhaupt möglich? Diese Frage stellt sich jeder Praktizierende einmal. Zunächst ist Wing Tsun eine reine Selbstverteidigung, bei der das primäre Ziel darin besteht, den Gegner schnell und effektiv auszuschalten. Es liegt in der Natur der Sache, dass dies ohne jede sportliche Fairness vonstatten geht.
Kampfsport ist sportlich und fair
Eine sog. „sportliche Einstellung“ setzt immer voraus, dass der Kontrahent in einer sportlichen Auseinandersetzung nicht danach trachtet seinem Gegenüber schwere, irreparable Verletzungen zuzufügen oder gar ihn zu töten. Dies wird bei sportlichen Auseinandersetzungen in den Kontakt- Kampfsportarten wie Boxen, Ringen; Kick- und Thai-Boxen bewerkstelligt, indem man ein spezielles Regelwerk einhält und die Kontrahenten in entsprechenden Gewichtsklassen einteilt. Weiterhin tragen die Sportler Schutzausrüstung (Boxhandschuhe, Unterleibsschützer, Zahnschutz etc.) Dies erfolgt zum Schutz der Gesundheit der Sportler und unterscheidet sich somit grundsätzlich von einer realen Selbstverteidigungs-Situation die von nicht-Fairness geprägt ist.
Kampfkunst / Kriegskunst ist unfair
Durch die Vorgaben einer realen Selbstverteidigung ist das Wing Tsun vor ca. 250 – 300 Jahren in China entstanden und ist bis heute unsportlich geblieben, d.h. das System wurde nicht seiner Effizienz durch eine „Versportlichung“ beraubt. Nun liegen die Vorteile eines Sparrings in den Kampfkünsten ebenfalls klar auf der Hand: Das Messen der eigenen Fähigkeiten in einem Kampf mit einem Gegner, die Bewältigung des Wettkampf-Stresses und der Duellsituation, das Abhärten oder vielmehr der Abbau von unnötigen Schmerzängsten und der Aufbau von Kondition. Mehr über den Unterschied zwischen Kampfkunst und Kampfsport.
Problematik beim Wing Tsun Vollkontakt
Die Problematik des Wing Tsun Vollkontakt liegt hauptsächlich in der Art und Weise, wie die Körperwaffen (Arme, Beine, Ellbogen/Knie, etc.) eingesetzt werden. Es gibt im Wing Tsun Schläge, die grundsätzlich mit der offenen Hand ausgeführt werden und auch Stöße mit den Fingern zu vitalen Punkten des Gegners (Kehlkopf, Augen, Geschlechtsorgane, innere Organe, usw.). Die künstliche Entschärfung dieser Körperwaffen durch entsprechende Schutzausstattung ist nicht mit ihrem sauberen Einsatz zu vereinbaren.
Wing Tsun Vollkontakt Training ist immer ein Kompromiss
So kann ein „realistisches“ Training mit Schutzausrüstung stets nur ein Kompromiss sein zwischen ungebremster Anwendung der Technik und ihrer völlig kontrollierten Ausübung in der Lern- und Übungsphase alleine oder mit dem Partner. Im Wing Tsun Vollkontakt Training erlernen die WT-Schüler entsprechend ihrer Graduierung den Einsatz ihrer „Körper-Waffen” (Fäuste, Beine, Knie/Ellbogen etc.) und den Kampf in den „Fünf Distanzen” (Fußtritt- / Fauststoß- / Knie / Ellbogen- / Ringen / Wurf- und Bodenkampf-Distanz).
Schlagkraft Training
Das Training beginnt für den Anfänger zunächst wie in jedem beliebigen Kontakttraining wie Boxen oder Thai-Boxen mit dem Training der Schlagwaffen, wie Fäuste, Ellbogen usw. an Trainingsgeräten (Sandsäcke, Wandsäcke und Schlag-Pratzen). Hierbei lernt der Schüler seine Schlagkraft zu erhöhen und Kondition aufzubauen. In einer zweiten Phase werden spezifische WT- Bewegungs-Zyklen trainiert, die Koordination von Fußarbeit und Oberkörperarbeit schulen, ähnlich dem Kombinations-Training im Boxen oder im Thai-Boxen.
Schutzausrüstung
Geschützt durch spezielle Kopfschützer mit Gesichtsgitter, stark gepolsterten Körperschutzwesten, starke Tiefschützer, starke Schienbeinschützer, Knie/Ellbogenschützer und 12Unzen-Boxhandschuhe findet in der dritten Phase das Kontakt-Training statt. Angriffe mit Ellbogen und Knie zum Kopf und deren Abwehr werden hier ebenso trainiert wie der Einsatz von Fäusten, Knien/Ellbogen und Tritten in Bodenlage.
Übung der WT Prinzipien
Im Vordergrund steht jedoch nicht eine wilde Keilerei, sondern die Umsetzung der WT- Prinzipien wie die der WT- Kraftsätze und der speziellen WT- Geometrie unter Stressbedingungen, die einer realistischen Selbstverteidigungssituation ziemlich nahe kommen.
Screenshot von YouTube