Wing Chun: Geschichte und Hintergründe einer chin. Kampfkunst

Armin Haiderers “Wing Chun: Geschichte und Hintergründe einer chinesischen Kampfkunst” füllt eine bedeutende Lücke, die bisher in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Wing Chun-Geschichte bestand. Das Buch, veröffentlicht als Taschenbuch am 21. Juni 2009, zielt darauf ab, die historischen Legenden um Wing Chun zu beleuchten und zu entmythologisieren, was besonders relevant ist, da diese chinesische Kampfkunst im deutschsprachigen Raum stark verbreitet ist.

Das Buch beginnt mit einer eingehenden Betrachtung der Ursprünge von Wing Chun, wobei der Fokus auf dem berühmten Shaolin-Kloster liegt, von dem behauptet wird, dass es einen entscheidenden Einfluss auf die Entstehung dieser Kampfkunst hatte. Armin Haiderer führt die Leser dann durch die vielen Gründungslegenden von Wing Chun und beleuchtet den Widerstand gegen die Qing-Dynastie. Dabei werden nicht nur historische, sondern auch philosophische Hintergründe des Kampfsystems aufgezeigt.

Das Buch bietet einen faszinierenden Einblick in die chinesische Mentalität und Kultur, wobei das Phänomen der Kampfkunst einen bedeutenden Platz einnimmt. Der Autor schafft es, die Leser auf eine literarische Reise mitzunehmen, die nicht nur historische Fakten präsentiert, sondern auch dazu dient, Wing Chun aus einer kulturellen Perspektive zu verstehen.

Fazit

Armin Haiderers Schreibstil ist klar und zugänglich. Durch die Entmythologisierung der Legenden bietet das Buch einen wertvollen Beitrag zur ernsthaften und gut recherchierten Auseinandersetzung mit der Geschichte dieser chinesischen Kampfkunst.

Insgesamt richtet sich dieses Buch vor allem an Wing Chun Lernende, die einen tieferen Einblick in die Geschichte ihrer Kampfkunst suchen. Haiderer ermöglicht es, über die bloße Anwendung von Techniken hinauszugehen und ein Verständnis für die kulturellen und philosophischen Wurzeln von Wing Chun zu entwickeln.